Mein Name ist Philippe Carême und ich bin vor 50 Jahren in Belgien geboren worden. Ab dem Alter von sieben wurde ich in die beste Schule der Fischerei eingeführt. Nach Jahren der Praxis und Wettbewerben habe ich viel Finesse und Wissen in allen Bereichen (Grundierungen, Technik, das Gefühl vom Wasser, die Gewohnheiten der Fische, …) erworben. Danach fingen die Karpfen an mich zu begeistern. Ich begann meine Träume zu verfolgen und reiste mit und für diesen Fisch durch ganz Europa. Im Jahr 1993 entdeckte per Zufall in einem Video aus den Niederlanden die Fischerei auf Wels. Ich war direkt begeistert! Auf die Schnelle wurde eine Expedition für eine Woche nach Mequinenza organisiert (das damalige Welsmekka dieser Zeit). Dies war der Beginn einer Sucht die mich bis heute nicht mehr loslässt. 20 Jahre und unzählige Sessions später verbringe ich 80% meiner Freizeit um diesen faszinierende Fisch zu beangeln. Die Technik und die Ansprüche der Welsangelei sind für mich die umfassendsten des Süßwasser-Angelns.
Ich bin ein Verfechter des „Catch and Release“ und setze meine Fänge zurück. Ich dachte bis anhin dass genau dies dazu führt dass unsere Zielfische lernen und somit immer schwieriger zu fangen sind. Aber… Ich hatte das Glück eine Einladung zum Angeln nach Russland zu bekommen um an der Wolga und ihren Nebenflüssen mein Glück zu versuchen. Das Zurücksetzen wird hier kaum praktiziert weil die Welse in dieser Kultur zu den natürlichen Ressourcen zählen. Soll heissen dass 90% der Welse, die in meinem Echolotkegel auftauchten, jungfräulich waren und noch nie gehakt wurden. Somit kommen wir zurück zum „Aber“: die Welse waren genauso argwöhnisch und überhaupt nicht einfacher zu fangen.
Diese Angelei bietet immer eine Herausforderung. Man muss sich beständig anpassen und man braucht eine Mischung aus Techniken der Süss sowie Salzwasserbasics um zum Erfolg zu kommen. Kurz – dieser Fisch und vielmehr noch die Jagd nach ihm mit all ihren Facetten begeistert mich so sehr, dass ich immer wieder von Neuem ans Wasser zurückkehren muss. Das hat kein anderer Fisch bei mir jemals geschafft.